Die spanische Stadt Cordoba in der gleichnamigen Provinz, ist eine der größten Städte in Andalusien und kann auf eine sehr interessante und lange Geschichte zurückblicken. Bereits im 3 Jahrhundert nach Christus wurde Cordoba zu einem Bischofssitz und gliederte sich wenig später in das Reich der Westgoten mit ein.
Allerdings fielen im 8 Jahrhundert die Mauren in Andalusien ein, diese gehen ursprünglich auf die Nomadenvölker Nordafrikas zurück, die aber durch die Araber zum Islam bekehrt wurden und nun versuchten über die iberische Halbinsel auch Europa zu islamisieren. Unter der Herrschaft der Mauren blühte Cordoba auf. In der Stadt befanden sich neben den zahlreichen Christen und Muslimen auch viele Juden, die einige Jahrhunderte vorher aus der römischen Provinz Palästina vertrieben wurden und in Portugal und Spanien eine neue Heimat gefunden haben. Noch heute nennen sich Juden, deren Vorfahren auf der iberischen Halbinsel zu Hause waren, Sefardim. Cordoba wurde nun zur drittgrößten Stadt der bekannten Welt und zum Handelszentrum Andalusiens. So kam es, dass der Emir Abd ar-Rahman I. Ende des 8. Jahrhunderts mit dem Bau einer riesigen Moschee begann und dabei weder Kosten noch Mühen scheute. Die Mezquita-Moschee besteht im inneren aus über 800 Säulen, die aus Marmor, Granit, Onyx und Jaspis gefertigt und mühevoll verziert wurden.
Mit der Zeit verschlechterte sich allerdings das Verhältnis der Religionen untereinander und die islamischen Herrscher wurden immer radikaler, so wurden viele Juden um 1100 herum vor die Wahl gestellt sich dem Islam anzuschließen oder ihre Heimatstadt Cordoba zu verlassen, die meisten von ihnen entschieden sich für das zweite. Unter ihnen war auch der jüdische Arzt und Philosoph Maimonides an den noch heute ein Denkmal in der Altstadt von Cordoba erinnert.
Nach der Rückeroberung durch die Christen wurden in Cordoba die Muslime und Juden zwischen dem 13 und 15 Jahrhundert vertrieben, endgültig dazu beigetragen hat das 1492 verabschiedete Alhambra-Edikt, das die Beziehung zwischen den spanischen Juden und dem Staat klären sollte. Spanien war wieder vollständig christianisiert. Allerdings bestand in Cordoba noch immer die riesige Moschee, die mit einer Fläche von 23 000 Quadratmetern die damals größte Moschee der Welt war. Aus der Moschee sollte nun die Kathedrale von Cordoba werden. Aus Zeit und Geldmangel wurde die Moschee aber nicht vollständig abgerissen um auf dem Grundstück eine Kathedrale zu erbauen sondern nur umgebaut. Die Säulen im inneren blieben ebenso erhalten wie das Minarett, das nur zu einem Glockenturm umgebaut wurde.
Für Touristen bietet Cordoba eine Vielzahl an historischen Schauplätzen, die Mezquita-Kathedrale ist nur einer von ihnen. Ebenfalls interessant ist auch das ehemalige jüdische Viertel, die Juderia oder die römische Brücke.
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